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Rundbrief Januar 2018

Cantel, 20. Februar 2018

Liebe Freunde und Freundinnen,

Das neue Schuljahr hat im Januar angefangen und wir grüßen euch ganz herzlich. Seit dem ersten Schultag durften wir uns über die Mitarbeit von Ute Haas freuen. Sie ist Künstlerin in Landshut, stammt aus Biberach und kennt deshalb Dr. Andreas Uhl, den Vorsitzenden unseres Partnervereins Itzamna. Er hat sie auf uns aufmerksam gemacht, und so kam sie und hat während 6 Wochen am Colegio Maya Kunstunterricht gegeben. Sie hat zu diesem Rundbrief einen Text geschrieben. Sie ist rechts auf dem Foto neben dem Brennofen für die Keramikarbeiten zu sehen.

2018-02-Rundmail-1Für 6 Wochen hatte ich die Gelegenheit am Colegio Maya in Cantel mitzuwirken und das war für mich eine einmalige Erfahrung. Ich bot ver-schiedene Themen im Kunstunterricht an und konn-te so in jeder Klasse der Schule von den Allerkleinsten bis zu den Großen mit dabei sein.
Beeindruckend war für mich die Begeisterung und die Freude der Schüler und Schülerinnen, wie sie voller Energie und voller Ideen sind und welch großen Spaß es ihnen gemacht hat etwas kreativ zu gestalten. Besonders gefallen hat mir auch das Engagement der Lehrkräfte. Die Stimmung  an der Schule ist einmalig, denn es herrscht ein  vertrauensvoller und sehr herzlicher Umgang unter Lehrern und Schülern.
Man merkt dass die  jungen Lehrer und Lehrerinnen wesentlich mehr im Blick haben als nur das Vermitteln von Inhalten. Da wird geschaut, wie sich die Kinder ernähren, wie sie sich bewegen, aus welchen Familien sie kommen, was macht ihnen Freude, was macht ihnen Schwierigkeiten und wo kann man unterstützen. Ob im Flötenunterricht bei Malaquias, bei der Gartenarbeit mit Hugo, bei den ganz kleinen Vorschulkindern mit Dona Marie oder überhaupt im Pausenhof und in den Klassenzimmern, überall war diese Atmosphäre zu spüren. Mir hat es großen Spaß gemacht hier mitzuarbeiten.

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Auch die Augen und Ohren von Don Pedro und Walli, die alles begleiten und unterstützen tragen dazu bei und vermitteln das sichere Gefühl dass hier kein Kind „verloren“ geht.  Dass Inhalte über das Verstehen wollen der Kinder gelehrt werden kann und dass dazu andere Mittel als nur  Auswendiglernen nötig sind, wird von den Lehren und Lehrerinnen hier gelebt und in die Tat umgesetzt.
Wir haben getöpfert, gebastelt und gemalt, von den Lehrern wurde ich dabei unterstützt und ich fühlte mich auf sehr herzliche Art und Weise aufgenommen. Die Kinder sind sowieso großartig, wie Kinder eben sind, und so sind viele kleine Kunstwerke entstanden und damit hoffentlich auch die Lust sich weiterhin kreativ zu betätigen. Ganz herzlichen Dank an alle im Colegio Maya! Ich habe großen Respekt vor der hier im Colegio geleisteten Arbeit und freue mich, dass ich dabei sein durfte. Vielen Dank, Ute, für deine Zeit, deine Ideen und dein Engagement.

In diesem Schuljahr sind es insgesamt 180 Schüler und Schülerinnen. 23 in der Vorschule, 126 in den 6 Grundschulklassen und 31 in drei Mittelschulklassen. Das ist im Vergleich zu früheren Jahren eine viel größere Herausforderung an uns alle. Es gibt mehr Organisationsarbeit und wir bezahlen mehr Lehrer-innen. Dank eurer Spenden vom letzten Jahr sind die laufenden Ausgaben gesichtert, und wir können Kindern und Jugendlichen aus armen Familien das Schulgeld erlassen. Leider ist die wirtschafliche Situation in Guatemala schlechter geworden und einige Müter und Väter haben ihre Arbeit verloren. 11 Schüler-innen in der Mittelschule und 25 Schüler-innen in der Grundschule kommen in den Gehuss dieser Hilfe, auch Schulmaterial bekommen sie je nach Bedarf von uns geschenkt. Die Bedingung ist, dass sie zeigen, dass sie wirklich lernen wollen, also im Unterricht mitarbeiten und immer die Hausaufgaben machen. Einige haben schon Dankesbriefe geschrieben, die ich euch in einem nächsten Rundbrief  mit Fotos der Jungen und Mädchen und einem kurzen Kommentar weiterleiten werde.

2018-02-Rundmail-3Auf diesem Foto seht ihr, dass auch die Eltern mitarbeiten, hier beziehen sie die Tische mit Papier und Nylonfolie und bessern die Lackierung bei den Stühlen nach. Dank der Hilfe des Christophoruswerks konnten wir die alten Schultische und Stühle mit neuen Holzplatten versehen und einiges an größeren Anschaffungen tätigen, für die die laufenden Spenden nicht ausreichen. Einige Schränke haben wir schon gekauft und Nähmaschinen für den Hauswirtschaftsunterricht. Weitere Anschaffungen werden wir in den nächsten Wochen machen: unter anderem Schulmikroskope für den Biologieunterricht und weitere Computer, damit jeder Schüler-in an einem eigenen Tisch sitzt.
Wir haben auch schon mit einer Art Elternschule angefangen mit dem Thema Gesundheit und Ernährung.  Es gibt bereits positive Rückmeldungen, sowohl was die Übungen zu Verbesserung der Konzentration und Verminderung von Stress angeht, wie auch zu einem Informationsblatt über gesunde Ernährung. Einige erzählen, dass sie bereits den Konsum von Süßigkeiten und Fertiggerichten einschränken.
Bei den älteren Mittelschülern versuchen wir im Sozialkunde- und im Sprachunterricht das Thema Gewalt und Macht in der Kommunikation und im täglichen Umgang zu unterrichten. Sie sollen lernen, dass man auch ohne Gewaltanwendung die eigenen Interessen vertreten kann, zumindest im Umgang mit Mitschülern und in der Familie.
Die Arbeit an der Schule ist unser Beitrag, etwas zu einer Veränderung in diesem Land beizutragen, in dem die Regierung und die Staatsorgane von Geld-und Machtgier bestimmt werden und die Bedürfnisse der Bevölkerung missachtet werden. Die Zeitungen sind voll von Berichten extremer Korruption und Anklagen gegen ehemalige Präsidenten und Minister. Gleichzeitig gibt es Attentate auf Staatsanwälte und Journalisten. Die von den Anschuldigungen Betroffenen wehren sich mit allen Mitteln gegen die Korruptions-bekämpfung und scheuen vor Lügen, Mord und Bestechung von Richtern nicht zurück. So nimmt es auch nicht wunder, wenn im Alltag, Gewalt als normales Mittel angesehen wird, Konflikte zu lösen und Angst das Verhalten vieler bestimmt.

Marcos Tzul Enrique Salanic, Ingrid Ulin, Mélida Yac, Walli Rupflin, Rosenda Rojas, Cristina Yacm Sálome Poz, Pedro Cortez, Mazra Cortez, Marvin Xiloj, Hugo Cortez, und der Fotograf Rolando Salanic

Auf dem Fotos seht ihr die Teilnehmer an der Mitglieder-versammlung im Februar. Der Reihe nach sind es:
Marcos Tzul Enrique Salanic, Ingrid Ulin, Mélida Yac,  Walli Rupflin, Rosenda Rojas, Cristina Yacm  Sálome Poz, Pedro Cortez, Mazra Cortez, Marvin Xiloj,  Hugo Cortez, und der Fotograf Rolando Salanic

Wir grüßen euch alle ganz herzlich
Marcos Tzul Enrique Salanic, Ingrid Ulin, Mélida Yac,  Walli Rupflin, Rosenda Rojas, Cristina Yacm  Sálome Poz, Pedro Cortez, Mazra Cortez, Marvin Xiloj,  Hugo Cortez, und der Fotograf Rolando Salanic

Rundbrief als PDF mit weiteren Bildern

 

 

 

 

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