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Colegio Maya

Das Colegio Maya ist eine private Grundschule, die wie so viele andere gegründet wurde, weil die öffentlichen Schulen den Bedarf nicht decken konnten und es bis heute nicht können.
Bei seiner Gründung im Jahr 1978 war das Colegio Maya eine der ersten Schulen, in denen die Mayakultur und die Mayasprache in den Unterricht integriert wurden. Seit den Friedensverträgen (1996) ist die Einbeziehung der regionalen Sprache und Kultur gesetzlich in allen Grundschulen vorgeschrieben. Die Durchführung dieses gesetzlichen Auftrages ist allerdings nicht einfach, weil viele LehrerInnen und vor allem die Eltern nicht verstehen, warum es sinnvoll ist, die Mayakultur zu beachten oder sogar zu stärken, denn im Bewusstsein vieler Mayas sind die Gebräuche der eigenen Kultur Zeichen des Rückschritts und Hindernisse auf dem Weg des persönlichen Erfolgs. Jahrhunderte lange Diskriminierung durch staatliche und kirchliche Institutionen (besonders der Schulen) und der Kampf ums Überleben sind die Ursache für diese Situation.
Zur Zeit unterrichten 7 Lehrer und Lehrerinnen in 7 Klassenstufen mit insgesamt 116 Kindern . Zweimal in der Woche kommt ein Sportlehrer.

Die Kinder lernen Maya-K’iché lesen und schreiben, auch wenn viele Eltern Englisch für wichtiger halten, da es in jeder Familie jemanden gibt, der in den USA Geld für den Lebensunterhalt der Verwandten in Guatemala verdient. Regionale Gepflogenheiten und regionale Geschichte sind ein wichtiger Teil des Unterrichts. Die Mayatracht ist genauso erlaubt wie jede andere Kleidung, nur an den Tagen mit Sportunterricht ziehen alle dieselbe Sportkleidung an.

Die Kinder und ihre Bedürfnisse sind wichtiger als der überladene staatliche Lehrplan. Die Lehrer und Lehrerinnen gehen davon aus, dass Kinder sehr viel Lust haben, Neues zu lernen, und dass Zwang, Strafen und Noten der Kreativität und der Lust am Lernen schaden. Mit Hilfe von didaktischem Material sollen die Kinder so viel wie möglich ihre Lerndynamik mitbestimmen und ohne Angst vor Misserfolg lernen. So fürchtet zum Beispiel dank des Materials aus der Montessori-Didaktik kein Kind mehr Rechenaufgaben nicht lösen zu können. Die Lehrer nehmen sich sehr viel Zeit, die Kinder zu beobachten, und sie individuell zu betreuen und zu fördern. Prüfungsarbeiten sind unnötig geworden. Alle zwei Monate bekommen die Eltern Information darüber, was ihre Kinder gelernt haben, Wegen der Vorschriften des Erziehungsministeriums gibt es am Ende des Schuljahres Noten auf der Basis der aufgezeichneten Lernfortschritte.

In einem ständigen Fortbildungsprogramm, lernen die Lehrer, die Kreativität der Kinder in allen Bereichen, nicht nur im Musik- und Kunstunterricht zu fördern. Zweimal monatlich erarbeiten sie neues Material und Methoden und werten ihre Erfahrungen aus.
In diesem Jahr 2013 bietet das Colegio Maya Lehrer und Lehrerinnen aus anderen Schulen Cantels einen Fortbildungskurs an, um sie an ihren Erfahrungen teilnehmen zu lassen.

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