rundbrief_5_2015

Rundbrief Mai 2016

Liebe Freunde und Freundinnen,

Ich grüße euch alle recht herzlich und danke euch auch im Namen der Eltern und SchülerInnen für eure Spenden im letzten Jahr, die es unsere Arbeit in diesem Jahr möglich machen. Ein besonderer Dank geht an den Vorstand des Vereins Itzamna, der beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit den Antrag für den Bau von drei weiteren Schulräumen und die Finanzierung von didaktischem Material gestellt hat. Auf dem linken Foto seht ihr den fertigen Bau. Daneben seht ihr die Elternvertreter, die sich bei der Einweihung bedanken und mich bitten, diesen Dank weiterzugeben.

Eltern und SchülerInnen haben bei der Einweihung des neuen Gebäudes mitgeholfen. Die Kinder der 6.Klasse zupfen Kiefernnadeln ab, um sie später als eine Art Naturteppich auf den Boden zu streuen.

Dank der Erweiterung hat seit April jede Klasse einen eigenen Raum, auch die erste Mittelschulklasse. Drei Monate lang hatten wir den Musikraum zum Klassenzimmer gemacht, das Direktors-und Verwaltungsbüro zum Musikraum. Der Unterricht der Mittelschule fand entweder im Kunstraum oder nachmittags in einem der Grundschulklassen-zimmer statt. Bis alles fertig wird fehlt noch einiges an der Einrichtung. Gerade sind wir dabei, für die Lehrküche die neuen Klassenzimmer Möbel zu beschaffen.
Die Deutsche Schule in der Hauptstadt Guatemalas hat uns einen Lastwagen voll gebrauchter deutscher Schultische und Stühle geschenkt, außerdem zwei große Tafeln und ein paar kleine Metallschränke, eine große Hilfe, die uns Ausgaben erspart.

Die Tischplatten waren nicht mehr ganz in Ordnung deshalb wurden sie mit einem festen Vinyltuch überzogen. Die SchülerInnen der Mittelschulklasse haben mit Begeisterung mitgearbeitet.
Die erste Mittelschulklasse besteht aus 14 SchülerInnen, die zum Teil von unserer Grundschule, und zum Teil von anderen Schulen kommen. Auf dem Foto sind sie zusammen mit den Lehrern und Lehrerinnen zu sehen. Alle kommen aus armen Familien, deshalb bezahlen sie nur ein geringes Schulgeld: 5 Euro im Monat. Zwei Schüler haben nicht einmal diesen Betrag und wir helfen ihnen auch mit dem Schulmaterial. Die anderen Eltern haben wir gebeten, wenn sie können, etwas mehr als den Mindestbetrag zu geben, um damit Kopien, und anderes Unterrichtsmaterial zu finanzieren. Die Bezahlung der LehrerInnen geschieht mit Spenden, die frei wurden, als letztes Jahr Stipendiaten ausgeschieden sind, weil sie ihre Schulausbildung fertig hatten, geheiratet haben oder die Bedingungen nicht mehr erfüllten, die das Programm vorsieht (regelmäßige Teilnahme an den Treffen, gute Schulleistungen). Die SchülerInnen der Mittelschule betrachten wir als Stipendiaten, die nur dann die Schulgeldbefreiung oder – ermäßigung erhalten, wenn sie regelmäßig lernen. Außerdem sollen sie 5 Stunden pro Monat mitarbeiten, um die Schule sauber zu halten, oder helfen Unterrichtsmaterial zu erstellen. Nach den ersten drei Monaten haben wir mit Eltern und LehrerInnen die Arbeit ausgewertet. Die Eltern waren sehr zufrieden, besonders auch deshalb, weil im Unterricht viel Aktivität verlangt wird, wie hier auf dem Foto die Herstellung von einem Heizgerät, das die Sonnenstrahlen reflektiert und auf einen Topf mit Wasser leitet. Schwierigkeiten gibt es bei der Arbeitshaltung, einige machen die Hausaufgaben nicht, angeblich weil sie zu Hause mitarbeiten und Geld verdienen müssen.
In diesem Jahr kam wieder Gregor Göb, ein pensionierter Kunsterzieher, der vor zwei Jahren schon einmal hier war. Er hat den LehrerInnen und den SchülerInnen neue Techniken im Kunstunterricht gezeigt. Die Kinder haben jeden Tag auf ihn gewartet und waren mit viel Freude dabei.

In diesem Schuljahr bemühen wir uns mehr um die Gesundheit der Kinder. Die Krankenschwester, Doña Mélida, die sich auch um die alten Leute kümmert, kommt zweimal in der Woche in die Schule. Sie hat alle Kinder untersucht, bei den kleineren in Anwesenheit der Mutter, manchmal kam auch der Vater. Fast alle haben viele kariöse Zähne, da der Zuckerkonsum schon bei Kleinstkindern hoch ist. Bei den unterernährten und kranken Kinder geben manche Mütter an, dass die Kinder nur Süßes essen wollen, und meinen dazu, dass sie das nicht ändern können. Andere sind dankbar für die Information, dass sich die Gesundheit der Kinder verbessert, wenn sie ihre Getränke weniger süßen.
Ein Viertel der Kinder hat Sehschwierigkeiten. Viele wussten das nicht, und wir hoffen, dass die Eltern sie zum Optiker bringen. Wir haben noch einige Brillenrahmen aus einer Spende, so dass die Familien nur die Gläser bezahlen müssen. Leider gibt es Familien, in denen sich niemand um die Gesundheit der Kinder kümmert. Gestern kam ein 9-jähriges Mädchen das wegen Schmerzen nicht am Sportunterricht teilnehmen konnte. Wir haben eine starke Harnwegsinfektion vermutet. In einem solchen Fall bitten wir die Mutter mit ihrem Kind in ein Labor zu gehen, das mit uns zusammenarbeitet, und dort den Urin abzugeben. Das Mädchen und sein größerer Bruder meinten, dass ihre Mutter keine Zeit dafür hat, einen Vater gibt es nicht. Das Mädchen hat mich auch darauf aufmerksam gemacht, dass sie schlecht sieht und mich gefragt, ob wir mit ihr zum Optiker gehen und eine Brille besorgen.
Ein anderer Beitrag zur Gesundheit der Kinder und ihrer Familien ist die Arbeit im Schulgarten. Solange es noch nicht regnet, werden die Beete vorbereitet. Auf dem rechten Foto sind die SchülerInnen mit einem Sack in der Hand unterwegs auf den Hügel hinter der Schule, wo einer Lehrerin ein Waldstück gehört. Sie holen dort vermoderte Blätter, die den Boden beim Untergraben den Boden locker machen. Mist von Kühen, Pferden und Schweinen bringen die Kinder von zu Hause mit. Leider hat es noch nicht geregnet, so dass außer dem Mangold, der im September ausgesät wurde, noch nichts wächst. Im letzten Jahr haben wir gesehen, dass den SchülerInnen Salat und Gemüse gut schmeckt, deswegen haben wir noch mehr Beete angegelegt. Die Mittelschulklasse erhält zusätzlich Unterricht in Nahrungsmittelkunde und im Kochen. Sie sollen lernen, aus den lokal verfügbaren Produkten schmackhaftes und gesundes Essen herzustellen. Das ist möglich, weil bei der Finanzierung des neuen Gebäudes die Einrichtung einer Schulküche inbegriffen ist.

Die Arbeit mit den alten Leuten beschränkt sich in diesem Jahr auf die vier gemeinschaftlichen Essen zu den Feiertagen (Ostern, Muttertag, Gemeindefest und Weihnachten) und die Gesundheitsfürsorge. Das heißt, sie bekommen Schmerzmittel, Medikamente für Diabetes, Bluthochdruck, Infektionskrankheiten, und Wunden und Abzesse werden von Doña Mélida versorgt. Sie hat auch ein offenes Ohr für alle Sorgen, die ihre Patienten ihr erzählen. Da sie fließend K’iche‘ spricht, gibt es keine Kommunikationsschwierigkeiten. Das wöchentliche Mittagessen für 25 der Ärmsten können wir leider nicht mehr ausgeben, da wir keine Mittel mehr dafür haben. Trotzdem danken die alten Leute für die Hilfe, die sie bekommen, und grüßen euch. Wenn ich sie treffe, sagen sie mir jedesmal, dass sie für alle beten und Gottes Segen wünschen.
Auch ich verabschiede mich von euch und danke ganz herzlich für alles, was ihr für unsere Arbeit hier tut. Gleichzeitig bitte ich euch im Namen aller, uns weiterhin mit euren Spenden zu helfen. Sie kommen wirklich alle den Leuten hier zu Gute.

Walli Rupflin, Pedro Cortez, Marcos Tzul, Enrique Salanic, Rolando Salanic, Hugo Cortez

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Spendenkonto: Itzamna – Hilfe für Guatemala e. V.
8300757 Kreissparkasse Biberach BLZ 65450070 IBAN : DE02 6545 0070 0008 3007 57 BIC: SBCRDE66XXX
Kontakt und Flyer: Gisela Oesterlein, Rammingerstr.8, 88400 Biberach-Riss, wallirupflin@yahoo.de

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